Im Kreis des Feuers by Marianne Curley

Im Kreis des Feuers by Marianne Curley

Autor:Marianne Curley [Curley, Marianne]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-05-29T00:00:00+00:00


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Die Reise

Kate

Zwanzig Meilen südlich der britisch-schottischen Grenze.

Das Dorf Thorntyne, 1252.

Mir tut alles weh. Von Kopf bis Fuß. Vor allem mein Kopf fühlt sich an, als sei er wirklich explodiert und dann wieder falsch zusammengesetzt worden, sodass nichts mehr zueinander passt. Ich liege auf dem Rücken, mein Rock ist bis zu den Hüften hochgerutscht, kleine Steine pieksen mir in den Rücken. Benommen taste ich mein Gesicht ab, um festzustellen, wie es um meinen Kopf bestellt ist. Er ist offenbar noch da.

»Kate?«

Ich höre Jarrod ganz entfernt durch den Schleier meines langsam zurückkehrenden Bewusstseins. Ich hebe meinen Kopf und öffne die Augen. Es wird gerade dunkel. Aber sicher bin ich nicht. Ich habe völlig die Orientierung verloren.

Jetzt fällt mir ein, was passiert ist. Jillian hat die Kraft des Fluches dazu genutzt, um uns in die Vergangenheit zu schicken. Für eine Sekunde setzt mein Herz aus. Es hat funktioniert!

Ich setze mich auf, schaue mich neugierig um und kann kaum glauben, was ich sehe. Zuallererst ist da nirgends Regenwald! Ich sitze auf einem Weg, der wirklich nicht mehr ist als ein Trampelpfad. Auf der einen Seite verschwindet er für eine Weile im Wald, aber ich sehe, dass er sich in der Ferne über einen Bergrücken schlängelt. Oben auf dem Gipfel steht ein Gebäude, das aussieht, als wäre es aus Stein gemacht. Könnte das eine Burg sein?, frage ich mich voller Ehrfurcht.

Mein Blick schweift über die weite Landschaft, ich entdecke zwei Bergspitzen und dahinter das Meer. Es liegt ein Dunst über dem Land und es schmeckt salzig auf meinen Lippen. Der zweite Berg in dieser ungewöhnlichen Landschaft erstreckt sich bis in eine weitere vorspringende Landzunge. Auch auf ihm steht ein Gebäude, aber es ist schon zu dunkel, um es genauer zu erkennen.

Wenn diese beiden Bauten Burgen aus Stein sind – Burgen! –, dann hat Jillians Zauber tatsächlich funktioniert.

Während ich darüber nachdenke, erholt sich mein Körper allmählich. Ich versuche vorsichtig aufzustehen, mein Kopf hämmert immer noch wie wild. Ich suche nach Jarrod. Wir müssen bei unserem Zeitsprung auseinander gerissen worden sein. Jedenfalls lebt er noch, ich habe ihn gehört.

»Jarrod?« Ich drehe mich herum und lasse den neuen Anblick wirken. Auf dieser Seite gibt es Felder, die in schmale Streifen unterteilt sind. Einige sind offenbar gerade frisch gepflügt worden. Auf anderen steht noch Getreide, das offenbar grob abgehackt wurde.

Während ich darüber nachsinne, taucht Jarrod neben mir auf und klopft sich den Dreck von seinem Gewand. »Wo bitte sind wir?«

Ich schaue ihn an. Sein graues Gewand ist auf einer Seite voller Schmutz, bis oben zu seinem Gesicht. Ich helfe ihm, es sauber zu kriegen.

Das Hämmern in meinem Kopf lässt nach und macht einer spontanen Begeisterung Platz. »Unfassbar! Wir haben es geschafft, Jarrod! Wir sind im mittelalterlichen Britannien! Wo denn sonst?«

Er hebt den Kopf, kneift die Augen zusammen, dreht sich um die eigene Achse und hält beim Anblick der Gebäude in der Ferne einen Augenblick inne, als müsse er ihren Wert schätzen. »Keine Ahnung. Wir könnten überall sein.«

»O Gott, Jarrod, hab doch ein bisschen Vertrauen.« In meinem Kopf dreht sich alles, aber nicht vor Schmerz, sondern vor Aufregung.



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